Veröffentlicht am 8. Juni 2022 von RKP
Pflegepolitik in NRW - Weiter so, Herr Laumann?
Verhandlungs-Impulse zur Ausgestaltung der zukünftigen Pflegepolitik im Land NRW
Liebe Verhandelnde in Düsseldorf,
da die Koalitionsverhandlungen der (voraussichtlichen) neuen Landesregierung in die entscheidende Phase gehen, möchten wir uns von Seiten der Ruhrgebietskonferenz-Pflege noch einmal “einmischen“. Aktuell dringen ja kaum Details aus den Verhandlungen nach außen und in den bisherigen Sondierungspapieren spielte das Thema „Pflege und Demografie“ keine Rolle. Das hat uns naturgemäß irritiert und wir wollen Ihnen mit den folgenden Punkten eine Sammlung von Inhalten übermitteln, die sich eine kommende Landesregierung vornehmen sollte:
- Das wäre die Wiederbelebung der ambulant betreuten Wohngemeinschaften zu nennen (einheitliche Regelungen, statt der Flickenteppiche im Land).
- Außerdem das (landesweite) Ausrollen der trägerbezogenen Quartiersnetzwerke.
- Natürlich die Entwicklung einer Strategie zur systematischen Digitalisierung in der Langzeitpflege (nicht nur digitale Krankenhäuser braucht das Land). Schluss mit den Modellprogrammen und statt dessen eine einheitliche Infrastrukturförderung, mit der die Digitalisierung vorangetrieben wird.
Weitere Punkte wären:
- Die zeitliche Ausweitung der Pflegefachassistenzausbildung, damit ein Aufenthaltstitel für ausländische Arbeitskräfte ohne Winkelzüge möglich wird.
- Die gezielte Förderung von „Integrationszentren“, um ausländischen Arbeitskräften, Quereinsteiger*innen und Menschen mit (lern-)Unterstützungsbedarf den Einstieg in den Pflegeberuf zu ermöglichen.
- Die flächendeckende Unterstützung von sektorenübergreifenden Versorgungsverträgen.
- Die Unterstützung der Träger bei der Umsetzung des PBM-Verfahrens durch praxisnahe Beratung und Erfahrungsaustausch.
- Das Ausrollen von Matchingplattformen für die Vermittlung von ambulanten und teilstationären Pflegeangeboten.
- Die Unterstützung von regionalen Netzwerken zur Gewinnung von Arbeitskräften und zur Bildung von Allianzen, um das Image der Pflege und die Einflussnahme durch Unternehmen aus der Pflege zu verbessern.
- Die beispielhafte Förderung einer „Internationalen Pflegebauausstellung“, um den Beitrag der Pflege an der Bewältigung des demografischen Wandels (durch die Schaffung von intergenerativem und niedrigschwellig zugänglichen Wohnraum) und der Verbesserung der Lebensqualität (durch Versorgungssicherheit sowie Stärkung von Nachbarschaften und sozialem Miteinander) sichtbar zu machen und weiterzuentwickeln.
Es würde uns freuen, wenn wir Ihnen mit diesen Themen einen Impuls zur Ausgestaltung der zukünftigen Pflegepolitik im Land NRW geben konnten.