
Veröffentlicht am 10. August 2025 von RKP
„Meisenheim is everywhere!?“
Digitaler Systemwandelworkshop zum Thema „Ambulantisierung“ am 17.09.25
Wie Sie ja wissen, beschäftigt wir uns seit unserer Gründung vor sieben Jahren mit der längst überfälligen Reform des Pflegesystems in Deutschland. Wir beschränken uns dabei aber nicht auf die Benennung von Schwächen und Defiziten sondern beteiligen uns mit konkreten Ideen und Vorschlägen an der Diskussion über die Ausgestaltung einer grundlegenden Pflegereform. Aus diesem Grund führen wir ab September in unregelmäßigen Abständen so genannte „Systemwandelworkshops“ durch. Gemeinsam laden das Netzwerk „ZukunftPflege NRW“ und die Ruhrgebietskonferenz-Pflege zum Erfahrungs- und Wissensaustausch mit Praktikern und Entscheidern aus der Pflege ein. Mit dem Format „Systemwandelworkshop“ wollen wir über fachlich und unternehmerisch sinnvolle Zukunftskonzepte diskutieren. Doch wir wollen nicht nur miteinander reden, sondern auch konkrete Vorschläge und Forderungen an Politik und Kostenträger daraus ableiten.
Der erste Systemwandelworkshop mit dem Titel „Meisenheim is everywhere!?“ beschäftigt sich mit dem Thema „Ambulantisierung“ findet am 17.09.2025 (15 – 17 Uhr auf Zoom) statt. Anmeldung hier.
Seit Jahren geistert die „Ambulantisierung stationärer Strukturen“ durch die (Fach-)Öffentlichkeit. Jetzt „droht“ die Einführung eines stambulanten Sektors in der Pflegeversicherung. Darüber ist viel geredet und geschrieben worden. Vielen halten das für eine schlechte Idee, weil damit das System noch weiter verkompliziert werden würde.
Das sieht auch die Rheinische Gesellschaft für Diakonie so und hat sich jetzt mit dem Land Rheinland-Pfalz auf den Weg gemacht. Das Land möchte die Transformation der stationären Einrichtungen zu übergreifenden Versorgungskonzepten fördern und will auch das WTG entsprechend novellieren. Das könnte auch für die Novellierung des Wohn- und Teilhabegesetzes (WTG) in Nordrhein-Westfalen ein spannender Impuls sein.
Die Rheinische Gesellschaft für Diakonie gGmbH plant derzeit konkret den Ersatzneubau eines 100 Betten Hauses im Meisenheim (Kreis Bad Kreuznach, RLP). In Abstimmung mit dem Land wird hierbei die stationäre Kapazität von 100 auf 51 Plätze reduziert Das Angebot wird ergänzt um ambulante Angebote wie Kleinwohnungen, ambulante Pflege, Tagespflege, ambulant betreute Wohngemeinschaft und eine Begegnungsfläche / Cafeteria. Mit dem gleichen Personalstamm sollen so in anderen Settings 100 + x Menschen eine Betreuung erfahren können. Ergänzt wird das Konzept um ein Modellprojekt zur Quartiersarbeit und Case-Management mit dem Ziel, Menschen bereits in ihrer Häuslichkeit zu unterstützen.
Dem steigenden Bedarf und der herausfordernden Personalsituation soll mit diesem Verbundkonzept unter Überwindung der bestehenden Systemgrenzen in der Pflege Rechnung getragen werden. Alle Hilfen werden „von einem Team“ erbracht. In Rheinland-Pfalz sind laut Landesregierung etwa 10% der stationären Plätze (2024) wegen Personalmangel nicht belegt.
Marin Sartorius, Geschäftsführer der Rheinischen Gesellschaft, die sowohl in Rheinland-Pfalz als auch in NRW tätig ist, wird das Konzept von Meisenheim vorstellen. Anschließend wollen wir gemeinsam diskutieren, ob das ein Modell für „everywhere“ sein kann und welche gesetzlichen Rahmenbedingungen dafür nötig wären.
Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldungen hier. Nach erfolgter Anmeldung erhalten Sie die Zoom-Zugangsdaten für die Teilnahme.

Foto: Tara Winstead; pexels.com