„Zeit der Flickschusterei muss vorbei sein!“

Ruhrgebiet, 20.11.2025 – Die Ruhrgebietskonferenz-Pflege und das Netzwerk „ZukunftPflege NRW“  warnen schon lange vor der weiteren Verzögerung einer umfassenden Pflegereform in Deutschland. Es bedarf kurzfristiger politischer Entscheidungen, um das Leistungsversprechen der Pflege dauerhaft abzusichern und die Versorgung zukunftsfähig zu machen. Deshalb haben sich die Pflege-Arbeitgeber aus dem Ruhrgebiet einer Initiative des DEVAP (Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege) angeschlossen und einen offenen Brandbrief an Bundeskanzler Merz und Vizekanzler Klingbeil unterzeichnet.

Gemeinsam mit zahlreichen Verbänden, Trägern und Initiativen – darunter die Initiative Pro Pflegereform, der VdDD, das Netzwerk SONG und die AcU – fordern die Ruhrgebietskonferenz-Pflege und das Netzwerk „ZukunftPflege NRW“ einen bundesweiten Pflegegipfel 2026, der alle relevanten Akteure zusammenführt und eine grundlegende Reform der Langzeitpflege vorbereitet.

Die aktuellen Ergebnisse einer Umfrage des DEVAP zur Versorgungssicherheit von Herbst 2025 belegen: Die Versorgungssicherheit in der Langzeitpflege ist weiterhin akut gefährdet. Die aktuellen Umfrageergebnisse verdeutlichen die Dringlichkeit:
– 63 % der 322 befragten Einrichtungen mussten in den vergangenen sechs Monaten Leistungen aufgrund von Personalmangel einschränken.
– Weitere 24 % sahen sich zu Einschränkungen aus wirtschaftlichen Gründen gezwungen.
– Rund die Hälfte der Träger berichtet von reduzierten ambulanten Leistungen infolge steigender Zuzahlungen.

Diese Entwicklungen gefährden aus Sicht der Pflege-Arbeitgeber die Versorgungssicherheit und verstärken die pflegerische Unter- und Fehlversorgung. Claudia Ott, Vorstand der Theodor-Fliedner-Stiftung in Mülheim a.d. Ruhr und Sprecherin der Ruhrgebietskonferenz-Pflege fasst die Position der Arbeitgeber aus dem Revier zusammen: „Die Zeit der Flickschusterei am System der Pflegeversicherung muss endlich vorbei sein. Für eine verlässliche Versorgung brauchen wir Rahmenbedingungen, die Betroffenen die notwendigen Hilfen garantiert, Fachkräfte sichert und wirtschaftliches Arbeiten ermöglichen.“

Foto von Pixabay: https://www.pexels.com