Veröffentlicht am 31. August 2020 von Redaktion

CDU-Landratskandidat lädt Medizin-Firmen zur Ansiedlung im Vest ein

Haltern/Gelsenkirchen/Recklinghausen, im August 2020. Hersteller von medizinischer Schutzkleidung, Desinfektionsmitteln oder Medikamenten sollen sich in Zukunft verstärkt im Kreis Recklinghausen ansiedeln. „Wir dürfen nie wieder in die Situation kommen, dass uns in einer Krise wie Corona derart existenzielle Dinge fehlen und wir auf Lieferungen aus dem Ausland abhängig sind“, sagte der CDU-Landratskandidat und Bürgermeister von Haltern, Bodo Klimpel, bei „Wahlen im Wirrgebiet“, dem Vodcast der Ruhrgebietskonferenz Pflege zur Kommunalwahl 2020. Klimpel hat dieses Thema ganz vorne auf seiner Wahlkampf-Agenda platziert und kündigt eine regelrechte Charme-Offensive an: „Wir laden diese Unternehmen ein, zu uns ins Vest zu kommen. Wir haben genügend Fläche, wir siedeln an“, so Klimpel im Vodcast.

Der Pflege in Corona-Zeiten stellte der scheidende Bürgermeister zum aktuellen Zeitpunkt ein gutes Zeugnis aus: „Der Staat hat es sehr gut hingekriegt.“ Er selbst ziehe seinen Hut „vor allen, die beruflich und ehrenamtlich in der Pflege tätig sind.“ In Zukunft sei es wichtig, die Gesundheitsämter untereinander besser zu vernetzen. Grundsätzlich habe er sich aber immer gut informiert gefühlt und kollegial alle Themen diskutieren können.

Ein Urgestein der Halterner Bürgerschaft will Landrat im Vest werden: Bodo Klimpel war 16 Jahre Bürgermeister in Haltern am See. Foto: CDU

Hilfe zur Pflege lässt Haushalte der Revierkommunen explodieren
Allerdings müsse der Staat nun dafür sorgen, dass sich alle Menschen eine gute Pflege noch leisten können: „Wir wollen keine Pflege für Arme anbieten.“ Um die finanziellen Mittel intelligent und fair zu verteilen, sei eine breite und von Parteien unabhängige Generationendebatte erforderlich. Bodo Klimpel: „Mit der hohen Belastung der Sozialhilfeträger in Kommunen, die von Altschulden geplagt sind, kann es so nicht weitergehen. Das Ruhrgebiet muss in Berlin Kante zeigen, sonst explodieren die Haushalte in Recklinghausen, Essen oder Gelsenkirchen“. In jedem Fall stehe eine grundlegende Reform der Pflegeversicherung an. Dafür gebe es zwei – unpopuläre – Wege: „Entweder müssen die Menschen höhere Beiträge für die Pflegeversicherung bezahlen oder wir lassen es mit der Pflegeversicherung und erhöhen die Steuern. Wir werden in jedem Fall in die eigene Tasche greifen müssen.“

Pflege als positiver Standortfaktor
Deshalb sei es auch höchste Zeit, Pflege als Teil der Wirtschaftsförderung zu begreifen, so der Christdemokrat, der in den 1980er Jahren als Sachbearbeiter im Sozialamt tätig war: „Wir dürfen Pflege nicht allein als Kostenfaktor betrachten, sie ist auch ein Standortfaktor.“ Dafür seien die wachsenden Zuzugszahlen der Kommune Haltern am See ein gutes Beispiel. Diese sei nicht nur wegen der differenzierten Schullandschaft bei jungen Familien beliebt, sondern wegen der Pflege- und Betreuungsstruktur auch bei älteren Menschen, die ihren Ruhestand zunehmend gern in der See-Kommune verbringen.

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