Veröffentlicht am 3. November 2020 von RKP

„Wir müssen alle Kräfte bündeln. Kommt in die Pflege – Jetzt!“

Ruhrgebietskonferenz startet Aufruf, um Personal für die angekündigten Schnelltests in der Pflege zu gewinnen.

Gelsenkirchen, 03.11.20. „Schnelltests für die Pflegeeinrichtungen können uns helfen, die Isolation von Bewohnerinnen und Bewohnern langfristig zu vermeiden“, bringt Ulrich Chistofczik, Vorstand des Evangelischen Christophoruswerks und einer der Sprecher der Ruhrgebietskonferenz-Pflege, seine Einschätzung auf den Punkt. Die Arbeitgeberinitiative aus dem Ruhrgebiet begrüßt in einem Vodcast mit dem Titel „Jetzt mal Tacheles – Wie Schnelltests uns wirklich helfen können“, dass die Landesregierung die Nutzung von PoC-Antigentests auf den Weg gebracht hat.

„Wir haben in unserem Netzwerk inzwischen Einkaufsgemeinschaften gebildet und die Beschaffung der Tests wird diesmal nicht so ein Desaster wie bei den Schutzmasken im Fühjahr. Die notwendigen Konzepte werden bereits erarbeitet und – wo das möglich ist – mit den örtlichen Gesundheitsämtern abgestimmt“, beschreibt Uli Christofczik die aktuell laufenden Anstrengungen.

Doch ein zentrales Problem ist bislang ungelöst: Wer soll die Tests durchführen? Bislang sieht die Allgemeinverfügung des Landes vor, dass nur Fachkräfte die Antigen-Schnelltests durchführen dürfen. Das treibt die Träger der Pflege zur Verzweiflung: „Wo sollen wir die Menschen hernehmen? Es fehlt aktuell in allen Bereichen an Personal. Seit März arbeiten wir am Limit. Unsere Leute gehen auf dem Zahnfleisch“, beschreibt der Duisburger Vorstand die Lage. Die Ruhrgebietskonferenz-Pflege erwartet, dass jetzt gemeinsame Anstrengungen unternommen werden, damit Personal für die Durchführung der Schnelltests bereitgestellt wird. Ulrich Christofczik dazu: „Wir suchen händeringend Menschen, die Erfahrung in der Pflege haben und mit anpacken. Das können Menschen im Ruhestand sein oder Personen, die das Berufsfeld gewechselt haben und jetzt aktuell Zeit haben, um in unseren Einrichtungen auszuhelfen. Denkbar sind auch Rettungssanitäter, Bundeswehrsoldaten oder Medizinstudenten.“ Wichtig ist nur, dass es jetzt schnell geht, damit die Tests tatsächlich dazu beitragen können, die Einrichtungen auch Weihnachten für Besuche offen zu halten. Die Ruhrgebietskonferez-Pflege ruft deshalb zu einer gemeinsamen Kampagne unter dem Motto „Komm in die Pflege – Jetzt!“ auf.

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